Technik Nostalgie: Quix News 1 Pager

Im Jahre 1995 waren Mobiltelefone in Deutschland noch eher was besonderes, fast ein Luxusgut. Die monatlichen Preise waren hoch, die Preise für Gesprächsminuten ebenso. SMS konnten zu dieser Zeit noch nicht alle Geräte versenden oder empfangen. Und so existierte eine feine Nische für Pager. Neben TeLMI, Scall und Skyper gab es im Laufe der Zeit auch die Pager von Quix, einem Dienst betrieben von der Miniruf GmbH aus Hannover.

Zu der Zeit war ich 12 Jahre und begeistert von der Möglichkeit, das mein kleiner Pager an der Hose überall wo ich war plötzlich losgehen könnte und mich mit einer persönlichen Nachricht über etwas informieren könnte oder ich dank den kostenfreien DPA-Meldungen etwas spannendes aus der weiten Welt erfahren würde. Zugegeben, aufgrund der hohen Gebühren scheuten sich potentielle Nachrichten Verfasser eher mir etwas mitzuteilen und so bimmelte es eher wenn die DPA sich meldete.

Quix News 5 & Quix News 1

Gefunkt wurde auf 448,475 MHz mit dem POCSAG-Protokoll. Deutschland wurde dabei von Quix in 5 Zonen eingeteilt. Als Nutzer musste man mitteilen, in welcher man sich befand damit dort die Aussendung der Nachrichten stattfinden konnte. Textnachrichten durften dabei bis zu 117 Zeichen lang sein, also nicht mehr so lang wie eine einfache SMS. Apropos SMS: Anders als bei einer SMS, die bei ausgeschaltetem Gerät oder im Funkloch beim Anbieter darauf wartet an den Nutzer übertragen zu werden, waren „Quixe“ einfach verloren wenn man gerade mal nicht „auf Empfang“ war. Einer der größten Nachteile der Technik.

Wollte man eine Nachricht aufgeben, so hatte man gleich 2 Hürden: Zum einen kostete es bis zu 2,40 Mark eine Textnachricht loszuwerden. Zum anderen musste man mit Menschen reden! Zwar war der Versand später auch via BTX, Windows-Software oder Fax möglich. Aber gerade zum Start bestand die einfachste Möglichkeit darin, einen Operator anzurufen dem man dann die Nachricht diktierte.

1999 „quixt“ an: Mein Quix News 1 – mit Nachrichten aus der Vergangenheit

Richtig alt wurde das Ganze nicht: Die SMS fand schnell weitere Verbreitung. Sie war etwas günstiger, konnte von Handy zu Handy geschickt werden und sie war eben auch zuverlässiger. So geriet das Geschäftsmodell der Pager bereits 1998 in Schieflage, konnte aber nochmal gerettet und bis Ende 2001 fortgeführt werden. Seitdem gehört die Technik zumindest in der breiten Maße zum alten Eisen. Funkamateure nutzen die alten Pager teils noch im Hobbybereich und es mag sicher auch noch andere Dienste geben, bei denen Pager von Nutzen und im Einsatz sind. Aber vermutlich werden viele der nach 2000 geborenen heutzutage nicht mal mehr wissen, wozu so ein Gerät eigentlich gut war.

In meinem Video habe ich meinen alten „Quix News 1“ wiederbelebt. Damals hat der gute 149,- Mark gekostet. Und tatsächlich hat all die Jahre noch eine alte Nachricht im Speicher des Quix überlebt…

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