LED-Projekte finden auf dem Kanal hier nach und nach immer mehr Aufmerksamkeit. Angefangen hat es mit der DIY LED-Matrix, welche mit Awtrix-Software eine günstige Möglichkeit ist, sich ein dynamisches Infodisplay zu bauen. Weiter ging es mit einer 16x16er WLED-Matrix, die bis heute für einen bunten Blickfang in meinem Regal sorgt.
Heute widme ich sozusagen der kleinen Version dieser Matrix: In meinem Gaming Room ist es bisher noch ein bisschen trist. Gerade im Kontext „Gaming“ darf für meinen Geschmack ein bisschen Farbe nicht fehlen. Deshalb habe ich für ein 8x8er WS2812B RGB-Modul, so wie sie bereits in der 16x16er-Matrix zu viert im Einsatz sind, entschieden und ein passendes Gehäuse drumrum gebaut.
Um zu schauen, welches PLA am besten passt, habe ich vier unterschiedliche Oberseiten gedruckt: schwarz, weiß, grau und transparent. Spoiler: Am Ende ist es für meinen Verwendungszweck den Raum generell etwas bunter zu illuminieren das transparente Cover geworden. Aber auch weiß und grau sehen gut aus, bei schwarz kommt wenig überraschend wenig Licht durch. Zumindest solang man die Lichtintensität nicht deutlich höher dreht, womit wir bei einem wichtigen Punkt sind:
Schaltung
Wichtiger Hinweis: Im Video sag ich es, hier sage ich es auch nochmal. Wenn ihr das Projekt nachbaut: Ich bin Hobby-Schrauber, kein Experte. Wenn euch Komponenten kaputtgehen, die Schaltung nicht optimal sein sollte oder ähnliches: Ihr seid schon groß, könnt selbst abwägen was ihr da macht. Besonders drauf hingewiesen sei, dass durch die Bauart des Gehäuses die Abwärme der LEDs nur schlecht abgeführt werden kann. Ergibt sich aus der gewünschten Form und der angestrebten Kompaktheit. Im Video zeige ich es: Lasst ihr die LEDs bei voller Intensität in weiß länger laufen, komme ich selbst bei offenem Gehäuse auf 55-60 °C. An der Stelle würde das PLA vermutlich zu einem Klumpen verschmelzen. Das Ganze ist also dafür ausgelegt, irgendwo mit mittlerer Intensität betrieben zu werden. So, genug dazu, auf ins Projekt.

Im Video gehe ich einmal über den Aufbau und den Anschluss der Komponenten. Kurz zusammengefasst: Der Strom kommt vom Micro-USB-Board und geht auf den 5V bzw. Ground des ESP8266-Boards. Zusätzlich geht’s direkt weiter auf die LED-Matrix. Somit läuft der Strom nicht über das ESP-Board, was zu dessen Langlebigkeit beisteuern sollte. Sauberer wäre es vermutlich, wenn man zwischen ESP-Board und Stromquelle noch eine Sperrdiode setzt. Da ich die Schaltung möglichst Anfängerfreundlich halten wollte, habe ich darauf verzichtet. Ich weiße aber darauf hin, dass man die WLED-Software am besten vor dem Zusammenbau installiert und nachdem alles verkabelt ist, keinen Strom mehr via USB-Kabel auf den ESP gibt. Zur Verdeutlichung hier nochmal ein Schaltplan:

Das WS2812-Modul kommt mit den 3.3V Pegel des ESP-Boards klar. Man benötigt also keinen Levelshifter, ist da sehr tolerant.

3D Druck
Das Ganze braucht natürlich noch ein Zuhause. Dafür habe ich ein einfaches Gehäuse gebastelt, welches die Komponenten umschließt. Wie bereits erläutert werden die LEDs warm und je nach Material kommt mal mehr, mal weniger Licht durch. Ich empfehle helle bis transparente Farben für die Oberseite. Solltet ihr es etwas lichtintensiver benötigen, kann PETG statt PLA eine Alternative sein, um Verformungen zu vermeiden. Hier der Download der Komponenten für euren 3D-Drucker:

Teileliste
Um das Projekt möglich einfach zu halten, habe ich mich auf die nötigsten Komponenten beschränkt. Neben den genannten braucht es natürlich Litze (nicht zu dünn, um den Querschnitt für euer Projekt zu berechnen könnt ihr sonst gerne auf den WLED Rechner zurückgreifen). Naja, und ein Lötkolben samt Zubehör sollten bereitstehen.
- D1 Mini-Board (z.B. hier, hier oder bei eBay)
- WS2812B 8×8 LED Matrix (z.B. hier)
- Micro-USB-Board (z.B. hier)
Hinweis: Mein Blog hier ist privat, es handelt sich NICHT um Affiliate-Links. Ihr könnt natürlich überall anders bestellen. Ich benenne die Komponenten explizit bei diesen Anbietern, da es manchmal kleine Unterschiede gibt was die Dimensionen der Bauteile angeht. Es ist aber wichtig, die passenden Komponenten zu verwenden, wenn man die 3D-Druck-Vorlagen verwenden möchte. Ich habe mir mit kleinen Margins gearbeitet, damit das Gehäuse möglichst kompakt bleibt.
Fazit
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, mein Gaming Room ist nun etwas farbenfroher. Mal schauen, welche Animation es am Ende wird, aber da bietet WLED ja einiges zur Auswahl. Aufgrund der wenigen Komponenten könnte das Projekt auch durchaus was für Einsteiger sein. Die Kosten halten sich am Ende mit etwa 15,- Euro auch durchaus im Rahmen. Und wenn man keinen 3D Drucker hat, so kann man sich vielleicht anders behelfen: Wie wäre es mit einem Rahmen aus schönen Holzkomponenten? Leicht lasiert? Jetzt wo ich so drüber nachdenke, vielleicht ist das ja was für ein kommendes Projekt.
Viel Spaß beim Basteln und experimentieren!
