Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich hier mit Unterstützung der Awtrix 3-Bibliothek eine kleine 8×32 LED-Matrix gebaut. Während sich diese besonders dafür eignet kurze Textinfos wie YouTube-Abozahlen, Stromverbrauch oder -gewinnung mittels Solar oder die Uhrzeit anzuzeigen, ist es auf der nur 8 Pixel hohen Fläche schon schwieriger, sich künstlerisch auszutoben.
Neben der Awtrix 3 gibt es mit WLED ein zweites bereits seit Jahren bekanntes und etabliertes OpenSource-Projekt, welches RGB-LED-Matrixen oder auch LED-Streifen unterschiedlichster Art mit Inhalten versorgen kann. Das können dann einfach bis komplexe Animationen sein, teils sogar an Umgebungsgeräusche wie Musik angepasst. Oder eben auch bunte Pixelkunst, die dann auf der Kommode dazu beiträgt, einem Raum etwas mehr Farbe zu verleihen und damit eine andere Atmosphäre zu verschaffen.
Wie beim letzten Projekt wollte ich auch diesmal wieder alles selbst machen bezogen auf das Gehäuse. Entsprechend kommen erneut alle Teile aus dem 3D-Drucker. Dieses Mal habe ich mich dabei für ein graues PLA entschieden. Ich wollte gerne einen Kontrast zu der weißen Umgebung, in der das Ganze später stehen soll. Der „Trick“ ist der derselbe wie zuvor: Die Front des Gehäuses wird auf einen Rahmen aufgesetzt in dem die 8x8er-Matrixen festgezurrt sind. Dabei ist die Frontfläche nur 0.4mm stark, oder: Nur zwei Schichten PLA. Dadurch ist sie flexibel, aber stabil genug und lässt vor allem noch genug Licht durch. Nur zu heiß sollte es nicht werden.
Die Teileliste
Die Anzahl der Komponenten ist recht überschaubar, die LED-Matrixen kommen dabei wieder aus China. Die Preise dort sind einfach unschlagbar.
Disclaimer: Die Links sind KEINE Affiliate-Links. Ich verdiene nichts daran, sie dienen nur euch zum schnellen Finden der verwendeten Komponenten beim jeweiligen Anbieter.
- 4x 8×8 WS2812B LED Matrix (5V) (=> Aliexpress)
- 1x ESP8266 D1 Mini (Clone) (=> Makershop)
- 1x Ein-/Aus-Schalter, 11×15 mm (z.B. bei eBay)
- 1x USB-Breakoutboard zur Spannungsversorgung (=> Amazon)
- 8x 1.4×3.5er Schräubchen
Neben diesen Teilen kommt natürlich noch Kabel zum Einsatz. Achtet darauf, dass dessen Durchschnitt nicht zu dünn ist, denn je nach Konfiguration können die LED in Gänze ein paar Ampere schlucken. Bedenkt dabei auch, dass ihr ein PLA-Gehäuse vor euch habt: Der verbrauchte Strom wird zu nicht kleinen Teilen auch in Abwärme verteilt. Betreibt die Matrix also bitte eher gedimt. Ich habe in der Software ein Verbrauchslimit von 850 mA konfiguriert, damit bin ich bisher gut gefahren.
Außerdem noch verwendet: PLA in grau und schwarz, 2-Komponenten-Epoxidharz zum befestigen von Front- und Rückseite, div. kleine Kabelbinder
3D-Druck: STL Download
Hier alle Dateien die ihr benötigt, möchtet ihr das Projekt nachdrucken. Alle Dateien wurden mit „dynaschmischer Qualität“ in 0.16mm gedruckt, bis auf die Front. Diese wurde in „Standardqualität“ mit 0.2mm gedruckt. Für den Rahmen sind Supports nötig. Ich habe es so gedruckt, dass die Rückseite unten liegt. Ich habe versucht die Form so zu optimieren, dass sich die Supports im Nachgang einfach entfernen lassen und würde behaupten, dass mir das gelungen ist. Das Gitter in dem die LED-Matrixen befestigt werden druckt auf dem Kopf liegend, also so das die Pins zum befestigen der LED-Module zuletzt gedruckt werden. Diese Pins sind sehr fragil weil filigran. Dadurch, dass mein Drucker sie nicht perfekt abrunden kann, lassen sich die Boards etwas schwer einsetzen, wie man ja auch im Video sieht. 😉 Geht da vorsichtig vor, dann geht das klar.
Links
- WLED Installationstool
- Pixel Art Converter-Dokumentation
- Pixel Art Converter Github Repository
- „Piskel“ Online Pixel Editor zum Design eigener Pixelart
Wichtige Hinweise
Bitte bedenke: Es handelt sich um ein privates Bastelprojekt eines Hobbyschraubers. Will sagen: So wie gezeigt funktioniert das Ganze gut, aber es bestehen auch Gefahren: Bspw. kann von zu dünnen Kabeln bei hoher Stromaufnahme der LEDs eine Brandgefahr ausgehen oder durch Abwärme das PLA verformen. Bei Fehlanschluss des ESP-Boards kann selbiges Schaden nehmen. Heißt: Baut meine Sachen gerne nach, aber ihr handelt eigenverantwortlich. Ich will jeden ermutigen sich auch Themen anzunehmen, in denen er oder sie bisher kein Expertise besitzt, aber seid clever: Informiert euch abseits meines Blogs, lasst eure Errungenschaften nicht unbeaufsichtigt laufen usw. Lernen, machen, clever sein!