T-Mobile MDA Vario III im Retro-Unboxing

Das Jahr 2007 war für die Entwicklungen auf dem Mobilfunkmarkt – und ich denke das kann man ohne Rot zu werden so sagen – in so mancher Art und Weise revolutionär und hat den Weg geebnet für vieles, was wir noch heute tagtäglich auf und mit unseren unseren Smartphones machen. Mit den Worten “Every once in a while a revolutionary product comes along that changes everything” stellte Steve Jobs das erste iPhone in Kalifornien vor. Ich erinnere mich selbst noch an den Hype der damals entstand, zumindest in meiner kleinen Bubble.

Der T-Mobile MDA Vario III im QuickCheck

Das erste iPhone war in sofern besonders, als das es auf eine Eingabehilfe wie den Stylus verzichtete. Stattdessen wurde das kleine Telefon über einen die Vorderseite füllenden Bildschirm einfach mit den Fingern bedient. Ein Stylus, welchen Steve Jobs in seiner PK mit einem “yaachh” und der Frage “Who wants a Stylus?” abtat, war nicht mehr nötig. Es dauerte noch bis zum November, als es dann auch hierzulande endlich verfügbar wurde. Exklusiv bei der Telekom die als erstes ihr 2G-Netzwerk um EDGE erweiterte hatte. Damit waren Übertragungsgeschwindigkeiten von 150-200 kbit/s möglich – so Wikipedia.

Was die Eingabemöglichkeiten anging war T-Mobiles MDA Vario III welcher von HTC produziert und außerhalb Deutschlands auch unter dem Namen HTC Kaiser oder HTC TyTN II bekannt war lange nicht so ausgereift wie das iPhone. Verstecken brauchte sich das Gerät zu seiner Zeit aber nicht, zumindest wenn man die blosen technischen Daten gegenüberstellt. So war Unterstützung für das teils noch in Aufbau befindliche 3G-Netz, also UMTS vorhanden. Sogar mit dem Downloadbeschleuniger HSDPA, welchen das HTC bis 3,6 Mbit/s unterstützte. Auch die verbaute Kamera war mit 3 Megapixel ein ganzes Megapixel besser als die des iPhones. Und, anders als dieses, hatte der MDA auch eine Frontkamera.

t.mobile.de im Jahr 2007 (via archive.org)

Das Display konnte hochgeschubst werden, darunter verbarg sich eine vollwertige kleine QWERTZ-Tastatur. Etwas, was sich so mancher heute vermutlich wieder wünschen würde. Mit einer mit 400 MHz betriebenen Qualcomm-CPU mit ARM-Befehlssatz war das Gerät auch gar nicht schlecht ausgestattet. Aber: Wirklich gezielt steuern lies sich das installierte Windows Mobile 6 dann leider doch nur mit “yaachh”-Stylus. Und wieviel “Spaß” Windows Mobile damals gemacht hat, da muss sich vermutlich jeder selbst sein eigenes Bild von machen. Es ist eben ein “kleines” Windows, welches für die mobile Nutzung aus heutiger Sicht hier und da doch etwas umständlich zu bedienen war.

So oder so: Spannende Zeiten waren das damals. War interessant dabei gewesen zu sein, als nach und nach Innovationen an unterschiedlichen Stellen auftaten, die Nutzererlebnis teils grundlegend änderten oder zumindest (oft) sinnvoll erweiterten. Aber es ist auch schön das wir heute an so mancher Stelle technisch schon ein bisschen weiter sind. In meinem (etwas länger gewordenen) Video zeige ich euch T-Mobiles MDA Vario III relativ ausführlich und wir versuchen in der Jetzt-Zeit in der es kein UMTS-Netz mehr gibt, mit dem MDA ins Internet zu gehen. Kann das klappen? Schaut es euch an!

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