Mit dem C64 via WiC64 im Internet

Es ist schon was dran, wenn man behauptet das ich kein Early Adopter bin. Deshalb schaue ich mir auch erst jetzt, etwa zwei Jahre nach dessen Veröffentlichung den WiC64 an. Immer mit der Ruhe ist aber auch eher mein Motto.

Aber worum geht es überhaupt? Für alle denen der WiC64 nichts sagt: Es handelt sich bei der kleinen Platine um eine Erweiterung für den C64, C128, SX64 und VIC20. Das Modul ist derzeit für 35,- Euro zu haben. Ganz ohne Lötkolben kommt man dabei nicht aus, denn der Userport-Stecker muss vom Käufer noch aufgelötet werden. Danach ist das Modul einsatzbereit und man kann loslegen.

WiC64 fertig aufgebaut

Nachdem man die bereitgestellte Software für den Commodore gestartet und sein WLAN konfiguriert hat, stehen einem im Hauptmenü vier Kategorien zur Auswahl: Online Games, Chat and Communication, File Area und Internet. Hier hat man die Möglichkeit, sich in einigen Spielen mittels Highscores online zu messen. Mittels Chat und Messageboard kann man mit anderen Nutzern in Kontakt kommen. Über die File Area lassen sich diverse Apps oder Spiele nutzen. Und in der Internet-Sektion kann man Google Maps auf dem C64 nutzen (ja, wirklich!) oder mittels Telnet auch im Jahre 2023 weltweit alte BBS ansteuern. Das war für mich schon ein besonderes Erlebnis. Auch schön: Über das WiC64 Radio kann man sich SID-Tunes direkt auf den Commodore streamen lassen und in eigenen Playlists verwalten. Oder einfach nur lauschen.

Herzstück des WiC64 ist ein ESP32-Entwicklerboard, was zum einen über den eingebauten Wifi-Chip die Kommunikation mit dem Netzwerk herstellt. Zum anderen kommuniziert es mit dem C64 über den Userport. Die nötige Software findet man auf der Website des Projekts. Sie kann dann ganz normal z.B. über ein SD2IEC-Device geladen werden.

Der WiC64 erweitert den C64 mit der Möglichkeit ins Netz zu kommen um nützliche Funktionen. Dinge wie das Ansteuern der Mailboxen beispielsweise sind natürlich auch mit jedem anderen modernen Modem möglich. Von denen gibt es inzwischen ja eine gewisse Auswahl. Mit dem Portal macht es der WiC64 aber einfach, direkt loszulegen sobald das WLAN einmal eingestellt ist. Somit ist das (abgesehen vom Löten vielleicht) auch durchaus was für Leute, die in all den Jahren im Umgang mit dem C64 etwas eingerostet sind.

WiC64 im Userport meines C64C, die Software kommt von einem SD2IEC

Ganz Problemlos ist die Erfahrung aber auch nicht: So hatte ich in meinem Test erst Probleme, den WiC64 mit meinem WLAN zu verbinden. Außerdem liefen nicht alle der Anwendungen immer ganz fehlerfrei. Aber hey, man darf nicht vergessen, dass wir es hier mit einem Projekt einiger Enthusiasten zu tun haben die da viel Herzblut reingesteckt haben. Und ganz ehrlich: Respekt für eure Arbeit!

Mein Video ist ein kleiner Zusammenschnitt der quasi einmal von Anfang an zeigt, wie das Modul in Betrieb genommen wird und was man in den unterschiedlichen Bereichen des Portals so machen kann.

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