Vor zwei Wochen machte mir mein bisher (zu unrecht) wenig beachtete Plus/4 Sorgen: Der Rechner wollte nicht starten. Nach dem Einschalten war ein blinkender Cursor alles, was er zu Zeigen im Stande war. In diesem zweiten Teil widmen wir uns nun hauptsächlich dem Keyboard. Denn das reagiert alles andere als gut auf Tasteneingaben. Außerdem ist es ein bisschen arg vergilbt.
Im ersten Schritt bauen wir die Tastatur aus und schauen uns das gute Stück ein bisschen genauer an. Ganz üblich bei „Retro-Reparaturen“: Man darf nicht fies vor Staub und Schnodder sein. Auch hier werde ich nicht enttäuscht: Staubmäuse und andere Köstlichkeiten warten unter dem Case. Wobei ich auch zugeben muss, da schon fieseres gesehen zu haben.
Nach kurzer Zeit geraten bei der weiteren Fehlersuche dann die Gummifüßchen der Tasten in Verdacht. Ein nicht sehr außergewöhnlicher Fehler: Altern diese, verliert das Gummigemisch an Leitfähigkeit. Manchmal reicht es dabei, die Füßchen zu reinigen. Eine weitere Alternative sind Graphit-Lack-Sprays die die Leitfähigkeit wiederherstellen.
Der zweite Punkte auf der Agenda sind die gelben Tasten. In der Szene schon lange bekannt sind diverse Techniken des sogenannten „Retro Brighting“ oder auch „Retr0brite“ genannt. Alle gemein haben sie meistens, dass sie im wesentlichen auf dem Einsatz von Wasserstoffperoxid und UV-Licht beruhen. Was nach Chemielabor klingt ist am Ende nur halb so spannend: Das Zeug befindet sich beispielsweise auch in Vorwaschsprays, welches man eigentlich für Textilien verwendet: Stichwort „Oxi Action“. Genau das möchte dieses Mal ausprobieren, da ich mir eine etwas einfachere Handhabe verspreche. Und das UV-Licht, naja: Das kommt relativ einfach von der Sonne. Wobei „relativ“ hier das Stichwort ist: Im Herbst in Deutschland muss man davon erstmal genug abgenommen.
Ein Wort der Warnung dennoch, auch wenn es selbstverständlich sein sollte: Wenn ihr mit dem Zeug hantiert, verwendet unbedingt Handschuhe und Sichtschutz! Ich vermute, die meisten nutzen das nicht wenn sie ihre Wäsche vorbehandeln. Aber der Kram ist fies zur Haut und sollte unter keinen Umständen in die Augen geraten.